Über die Weltweite akzeptanz und verbreitung des 3d-metalldrucks

Dem „EY’s Global 3D Printing Report“ von Oktober 2019 sind aufschlussreiche Zahlen zur weltweiten Akzeptanz und Verbreitung der Additiven Fertigung (AF) zu entnehmen. Die global agierende Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young befragte darin 900 Unternehmen aus 13 Ländern und 9 Branchen. 460 Unternehmen sind in Europa und 267 davon in Deutschland, Österreich und der Schweiz angesiedelt.

Zuerst zeigt der Report, dass die Anwendung des industriellen 3D-Metalldrucks von 2016 bis 2019 stark angestiegen ist. Hatten 2016 nur 25 Prozent der Unternehmen Erfahrungen mit dem 3D-Metalldruck, so waren es 2019 bereits 65 Prozent. Nur 17 Prozent der Unternehmen planten 2019 keine Einführung der Additiven Fertigung (AF). 2016 waren es noch 64 Prozent!

Im Ländervergleich ist der 3D-Metalldruck in Südkorea mit 81 Prozent der befragten Unternehmen am weitesten verbreitet, gefolgt von China (78 Prozent), Kanada (77 Prozent) und Frankreich/Belgien (!) mit 74 Prozent. Deutschland hinkte dagegen bis 2019 mit 63 Prozent deutlich hinterher.

Interessant sind auch die Branchen, in denen der 3D-Metalldruck die stärksten Zuwächse verzeichnet. Führend sind die Luftfahrtindustrie mit 78 Prozent 3D-Metalldruck-Erfahrung, wobei 22 Prozent davon eine Einführung für die Zukunft planen. Es folgen die Konsumgüterindustrie (76 Prozent / 24 Prozent) und die Chemiebranche (75 Prozent / 25 Prozent). Drei von vier Unternehmen aus diesen Branchen wenden die Technologie des industriellen 3D-Metalldrucks bereits an.

Deutlich im Trend liegt auch der Einzug des 3D-Metalldrucks in die Endproduktion. So fertigten 16 Prozent der deutschen Unternehmen in 2019 Endprodukte im 3D-Metallruck an. Bis 2022 soll der Anteil nach Aussagen der Unternehmen bereits bei 49 Prozent liegen. Dann läge der Weltrekord in Deutschland. Die Erhebung neuester Zahlen für 2022 wird zeigen, inwieweit die Prognose die Realität getroffen haben wird.

Interessant ist auch, mit welchem „Reifegrad“ Unternehmen den 3D-Metalldruck im Betrieb einsetzen:

  • Level 4 bezeichnet die „Entwicklung von Geschäftsmodellen zur Nutzung von 3D-Metalldruck/AM“.
  • Level 3 zeigt die „Nutzung von 3D-Metalldruck/AM in ausgewählten Abteilungen“ an.
  • Level 2 zeugt von ersten Erfahrungen und Tests.
  • Level 1 bedeutet lediglich „Eintritt in die 3D-Thematik/AM-Landschaft“.

Zwar hat sich der Einsatz von Level 4 in 2019 weltweit von 4 auf 8 Prozent verdoppelt, die Zahlen aber zeigen deutliche Luft nach oben auf. Besser sieht es da schon mit Level 3 aus! 18 Prozent der befragten Unternehmen produzieren bereits mit diesem Reifegrad, wogegen aber 2019 noch 39 Prozent auf Level 1 waren.

Eine weitere Frage, die der Report stellte, war, ob der Unternehmenseinsatz des 3D-Metalldrucks „In-house“ oder durch 3D-Metalldruck-Dienstleister erfolgt. In einer Prognose für 2022 sieht der Report 56 Prozent der Unternehmen das In-house-Prinzip favorisieren (2016 waren es 9 und 2019 bereits 40 Prozent). Im Vergleich dazu würden 32 Prozent der Unternehmen auf externe Dienstleister setzen (8 Prozent in 2016 und 26 Prozent in 2019). Mehr als jedes zweite Unternehmen wird so voraussichtlich 3D-Produkte im eigenen Haus herstellen.

Kurz sei noch erwähnt, dass die Unternehmen die größten Vorteile des 3D-Metalldrucks darin sehen, Kundenanforderungen besser zu erfüllen sowie Logistik-, Transport- und Lageraufwand zu reduzieren. Diese Hauptvorteile sehen jeweils 56 Prozent der befragten Unternehmen für das Jahr 2022 auf sich zukommen.

Der Report zeigt das immense Wachstumspotenzial der Additiven Fertigung, er zeigt aber auch, woran die Einführung des 3D-Metalldrucks scheitert. Zu den drei Haupthindernissen zählen:

  • Für 90 Prozent der Unternehmen „hohe Kosten für die Materialien“,
  • für 87 Prozent der Unternehmen „hohe Kosten für die Systeme“
  • und für 50 Prozent „fehlende Kenntnisse im eigenen Haus über Design für Additive Manufacturing“

Relativ gering fallen dagegen die Bedenken zur „Begrenzung der aktuellen Systeme in Materialien oder Multimaterialien“ (21 Prozent) und „Bedenken bezüglich der Produktqualität“ (19 Prozent) aus.

Wo wir gerade bei den Materialien sind: Der Report zeigt, dass 72 Prozent der Unternehmen in 2019 Polymere einsetzten und 53 Prozent Metall. Auf die Frage aber, welches Material für die Zukunft favorisiert werde, sehen 65 Prozent der Unternehmen Metall vorne (im Vergleich zu 52 Prozent, die auf Polymere setzen würden). Dabei sind die „Top 5“ der gewünschten 3D-Metalldruck-Materialien (in Prozent):

Standardlegierungen (40), Hochleistungskunststoffe (35), Standard- oder Hochleistungskeramik (31), Hochleistungslegierungen (31) und Werkzeugstahl mit 28 Prozent der Unternehmen.

Zu guter Letzt zeigt der Report einige beeindruckende Wachstumszahlen. Seit 2011 habe sich die Marktgröße versechsfacht. Im Geschäftsjahr 2018 habe der weltweite Gesamtumsatz „im Bereich des Additive Manufacturing mit rund 9 Milliarden US-Dollar um 40 Prozent über dem Vorjahresniveau“ gelegen. Für das Jahr 2019 rechnete man mit einem erneuten Anstieg um 24 Prozent.

Mögen die neuesten Zahlen im Vergleich zu den Prognosen auch etwas nach unten abweichen, ohne Zweifel ist belegt, dass der 3D-Metalldruck für zwei Drittel der Unternehmen bereits Realität ist. Die Anwendung geht dabei über den reinen Prototypenbau hinaus, denn 18 Prozent der Unternehmen drucken Endprodukte und Komponenten bereits mit 3D-Technologie. Zugleich strebten 46 Prozent der Unternehmen in den nächsten 5 Jahren eine additive Serienfertigung an.

In diesem Sinne: Nehmen Sie teil an diesem Prozess und gehören Sie auch zu den Vorreitern einer innovativen Zukunft. Wir beraten umfassend und nehmen uns Zeit für Sie. +49 2636 964980

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