Metall trifft technische Keramik im 3D-Druck:

Kooperation zwischen LIGHTWAY und Hilgenberg-Ceramics

Gemeinsamkeiten sind eine schöne Sache, vor allem wenn man die Vision teilt, die technischen Herausforderungen einer innovativen Technik wie den 3D-Druck zu suchen, anzunehmen und zu meistern. Dieses Selbstverständnis teilen Thomas Hilger, Geschäftsführer von LIGHTWAY, und Alex Hilgenberg, Geschäftsführer von Hilgenberg-Ceramics. Beide Unternehmen wollen in Zukunft ihr technisches Know How bündeln, neue Marktsegmente erschliessen und die Vorteile beider Werkstoffklassen in innovative Lösungen überführen.

Kooperation ist zudem ein Gebot der Stunde: Zunehmend weniger Kunden fragen nach einfachen Bauteilen in additiver Fertigung. Sie suchen System-Lösungen, die komplexe Anforderungen erfüllen. Gefragt ist technisches Know How, das auch in Zukunft neue Lösungen zu bieten hat und nicht allein von einem Werkstoff abhängt. Beide Geschäftsführer sind davon überzeugt, dass Metall und Keramik ein kongeniales Paar sind, um den immer komplexer werdenden Anforderungen im Maschinenbau und im Engineering gerecht werden zu können. Das wird deutlich, wenn man sich die Vorteile beider Werkstoffklassen vor Augen führt:

  • Der 3D-Keramik-Druck ermöglicht die Fertigung komplexer und filigranster Bauteile, die als oberste Eigenschaften Härte und Abriebfestigkeit haben müssen und denen zudem Temperaturen bis 2000 Grad Celsius nichts anhaben dürfen. Auch trotzt technische Keramik Laugen und Säuren, ist nicht magnetisch und ein hervorragender elektrischer Isolator.
  • Im 3D-Metall-Druck können weitaus größere Bauteile gefertigt werden, die ebenso komplex sein können und auf etablierte Metallverarbeitung basieren. Metalle können mit verschiedenen Werkstoffeigenschaften eingesetzt werden und sind für viele hochdynamische Bewegungsabläufe wie geschaffen. Der 3D-Metalldruck erhöht zugleich die Präzision der Abläufe und ermöglicht neue innovative Oberflächen und verschachtelte Formen.

Durch die Kooperation versprechen sich beide Unternehmen zudem eine effektivere Weiterentwicklung von digitalen Werkzeugen wie Data-Pre-Processing, QC und Online-Konfiguratoren. Kunden können zudem Bauteile und Maschinen mit einem sehr hohen Nutzen erwarten, die der Markt bis heute nicht bietet.

Ein Beispiel:

Für das Laserschweißen wurde ein 3D-gedruckter Roboterarm aus Metall gefertigt. An dessen Spitze sind Greifer aus hochreinem, 3D-gedruckten Aluminiumoxid angebracht. Aluminiumoxid übersteht die hohen Temperaturen beim Laserschweißen und führt zusätzlich keine Wärme an den Metallarm ab. Das Bauteil aus Keramik erfreut den Kunden mit einer entsprechend hohen Standzeit.

Das Beispiel zeigt, dass die innovative Kombination der Werkstoffklassen Metall und Keramik die additive Fertigung auf eine neue Stufe hebt und ganz neue, noch nicht gedachte Bauteile ermöglicht.

Thomas Hilger sagt zur Kooperation:

„Die Philosophie von LIGHTWAY war von Anfang an: Wir wollen für den Kunden mehr als nur Standard bieten. Wir wollen technische Herausforderungen in der additiven Fertigung meistern! Durch die Kooperation mit Hilgenberg-Ceramics können wir technische Keramik in unser Portfolio aufnehmen und so dem Kunden ‚added value‘ bieten.“

Alex Hilgenberg ist nicht weniger begeistert:

„Im intensiven Austausch mit LIGHTWAY haben wir schnell bemerkt, dass wir eine gemeinsame Vorstellung von der Zukunft des 3D-Drucks haben. Mit gebündeltem Know How können wir die Lösungen dafür viel schneller und effektiver erarbeiten.“

Fakten zur Lightway GmbH & Co. KG

  • Gegründet 2016 von Pascal Schäfer und Thomas Hilger, ansässig in Niederzissen.
  • Pascal Schäfer und Thomas Hilger sind mit der Gründung des Unternehmens bereits Experten der additiven Fertigung sowie der Entwicklung und Konstruktion solcher hochleistungsfähigen Bauteile für den Maschinenbau und Luft- und Raumfahrttechnik gewesen.
  • Schnelle Etablierung im Kerngeschäft Selektives Laserschmelzen (SLM) mit Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen wie Maschinen- und Anlagenbau, Elektrotechnik, Automobil und Werkzeugbau, Luft- und Raumfahrt sowie Medizintechnik.
  • Besonderheit: Bietet die komplette Prozesskette von der Idee bis zur Serienreife im eigenen Haus.

Fakten zur Hilgenberg-Ceramics GmbH & Co. KG

  • Gegründet 2019, ansässig in Höhr-Grenzhausen (CeraTechCenter im Umfeld der FGK, ECREFF und der Hochschule Koblenz)
  • Spezialisiert auf additive Fertigung technischer Keramik mit Fokus auf kleine, komplexe und filigrane Bauteile (Pixelauflösung 0,05 mm), die mit stereolithografischem Verfahren gefertigt werden.
  • Besonderheit: Als einziger Hersteller additiv gefertigter Keramik bietet das Unternehmen ein Online-Pricing-Tool